Immaterielle Werte sind jene Vermögensgegenstände eines Unternehmens, welche man körperlich nicht angreifen kann. Sie zählen zum geistigen Eigentum und sind in der heutigen Zeit von besonderer Bedeutung. Marken zählen ohne Zweifel zu den wichtigsten immateriellen Gütern die es gibt.
Eine der weltweit bekanntesten Studien betreffend immateriellen Vermögensgegenständen ist jene von Ocean Tomo, Intangible Asset Market Value Study. Das tolle an dieser Studie ist, dass es Werte zurück bis in die Mitte der 70-er Jahre des letzten Jahrhunderts gibt. Diese Studie ermöglicht somit die Veränderungen der letzten 45 Jahre im Zeitablauf darzustellen. Die Veränderungen werden bezugnehmend auf gewisse Indizes wie beispielsweise den S&P 500 oder den S&P Europe 350 dargestellt.
Mitte der 70-er Jahre waren beim S&P 500, eindeutig die materiellen Werte mit über 83% im Fokus der Betrachtung. Der S&P 500, auch Standard and Poor’s 500 genannt, umfasst die 500 größten börsennotierten amerikanischen Unternehmen und ist somit einer der bedeutendsten Börsenparameter weltweit. Das bedeutet, dass das Vermögen der 500 größten amerikanischen Unternehmen zu 83% aus materiellen angreifbaren Werten wie beispielsweise Bürogebäuden, Produktionshallen, Autos oder dgl. bestanden und lediglich 17% aus immateriellen, nicht angreifbaren Werten wie Marken oder Patenten zusammengesetzt hat.
Im Laufe der letzten Jahre hat sich dieses Bild komplett gewandelt. 2020, 45 Jahre später dominieren mit 90% und somit riesigen Abstand die immateriellen Wert diesen Index. Die immateriellen Vermögensgegenstände und hier im Besonderen die Marken, genießen aus meiner Sicht noch nicht den entsprechenden Stellenwert den sie sich verdienen würden. Marken schaffen Vertrauen und Nachhaltigkeit! Der heutige World IP-Day (World Intellectual Property Day am 26.04.) soll die Bedeutung von geistigem Eigentum ein wenig mehr in den Mittelpunkt rücken.
Christian Kondziolka